Dienstag, 21. Mai 2024

TBJ_03 In die Wiege der Unabhängigkeit und des Philly sounds

Hallo zusammen und beste Grüße aus der geschichtsdurchtränkten Stadt Philadelphia. Es hat der Chronist Glück. Der Absturz aus dem liebenswürdigen Verwandtenhaushalt in die normale Hotelwelt war sanft. Er liegt in einem großzügigen, mit alten italienischen Möbeln ausgestatteten Hotelzimmer, fünfter Stock, ruhig, eigener großer Balkon.

Es liegt zentral in der Altstadt und ist bezahlbar. Was gestern fehlte, wurde heute morgen nachgeholt: Ein Gruppenbild.


Großcousine Nyasha, Tochter Nomsa, Papa Alain

Der Chronist hatte heute Begleitung. Vance, der Besuch von gestern, ihr erinnert euch 10-40-50, begleitete ihn. Oder besser gesagt, zog ihn bis kurz vor die Großstadt.

Gleich zu Anfang führte er den Chronisten über das Universitätsgelände von Princeton, auf dem er lehrt. Ein alter, ehrwürdiger, riesiger Komplex, eine kleine Stadt für sich, in der der Chronist auf gar keinen Fall leben wollte. Es waren 75 km bis Philadelphia, nicht viel. Aber nach dem langen Einstieg gestern und wieder diesem holperigem Kanaluferweg ließ er sich am Ziel ziemlich geschafft in einen sonnenbeschienenen Sessel sinken. Der stand neben dem Unabhängigkeitsgebäude an einer belebten Straßenkreuzung.

Am Unabhängigkeitsplatz ein Unabhängigkeitstee

Das Markenzeichen der Bar, zu der der Sessel gehörte, war die Musik: Phillysound rauf und runter. Ein Musikstil, den Leute aus dieser Stadt Anfang der 70er Jahre geprägt und weltweit berühmt gemacht haben. Manche werden wissen worum es geht, die anderen können hier mal reinhören:


Und wer‘s kann, tanzt dazu einen schönen Two step Nightclub.


Präsidentenmäßig hat der Chronist heute nicht viel zu bieten. Einen gelungenen Versuch und einen misslungenen. Dennoch waren sie intensiv. Katie bekannte sich als nicht religiös, verstand aber schließlich die Intention und kam auf 10-20-70.



Ihre wichtige Botschaft war: Dieses spezielle amerikanische Wahlsystem spült Leute an die Spitze, die in diesem Fall eigentlich keiner haben will. Es ahnt der Chronist auch aus den anderen Äußerungen, viele werden mit langen Zähnen wählen gehen!

Keinen Erfolg hatte er mit dem italienisch stämmigen Vermieter seines italienischen Großraumzimmers. Der fragte dauernd, ob der Chronist das Gespräch aufzeichne und wollte in das Handy und in sein verbeultes Brillenetui gucken. Nein, des Chronisten Frage sei eine unzulässige Vermischung, jeder glaube schließlich etwas anderes. Sein georgischer Angestellter was anderes als er und der Chronist wieder was anderes. So richtig einordnen konnte letzterer das ausweichende Verhalten nicht.

Was ihm heute passiert und so recht ungewohnt ist: Er hat Zeit übrig. Um drei Uhr nachmittags war er schon da, der nächste Akt passiert erst morgen früh um neun Uhr, wenn der Greyhound ihn nach Ebensburg bringen soll, dem kleinen Startort für die Großstadt Pittsburgh. Er könnte ja noch hier herumlaufen oder in das berühmte Kunstmuseum gehen. Aber dazu hat er zu wenig geschlafen, viel zu wenig die letzten drei Nächte, was oh Wunder nicht so wirklich durchschlägt. 

In Ebensburg wird er wieder Freizeit haben, weil der Bus um drei Uhr nachmittags da sein wird, der dritte Etappenstart aber erst am Folgetag stattfindet. Er wird sich was einfallen lassen.


Danke allen für‘s dabei sein, wer immer da am anderen Ende sitzt. Glück auf und gute Nacht.

https://www.relive.cc/web/view/vrqo5N87PKO








TBJ_99 I did it my way (even on a highway)

Liebe Follower, eine letzte Post vom Chronisten. Wer immer auch bis hierhin mitgereist ist. Schön, dass es euch gibt. Man ist ja ungern alle...